Weserspucker · Wochenblatt für den Mühlenkreis Nummer 32 · 13. August 2022
Schwimmen lernen ist eigentlich eine der grundlegenden Kompetenzen, wird aber immer mehr vernachlässigt. Im Kreis
Minden-Lübbecke wird gegengesteuert. Symbolfoto: stock-adobe.com/.shock
Sicher im Wasser bewegen
Die Zahlen sind alarmierend: Noch immer können rund ein Drittel der
Schülerinnen und Schüler bis 14 Jahren in Deutschland nicht oder
nicht sicher schwimmen.
MINDEN-LÜBBECKE. Die Coronapandemie
hat diese Situation
in den letzten Jahren
nicht verbessert. Gerade in
der Freibad- und Badeseesaison
eine nicht zu unterschätzende
Gefahr, die Badeunfälle
nahezu provoziert.
Damit sich der Nachwuchs sicher
im Wasser bewegen und
ungetrübten Wasserspaß genießen
kann, sind zu Beginn
der Sommerferien zahlreiche
Schwimmkurse im Kreis
Minden-Lübbecke durchgeführt
worden. Hierzu aufgerufen
hatte auch in diesem
Jahr die Landesinitiative
„NRW kann schwimmen!“.
Almut Mönnich vom Kreissportbund:
„Sechs der acht
Anfängerschwimmkurse, die
in der Kreisschwimmhalle in
Minden stattfanden, wurden
von uns als Sportjugend angeboten.“
Insgesamt 15 unterschiedliche
Schulen hatten zu diesen
Kursen Kinder entsandt,
die diese Förderung sehr genossen.
„Dies sind Kinder, die
trotz des Schulschwimmunterrichtes
zu den Nichtschwimmern
zählen“, so
Mönnich weiter. In ganz NRW
fanden insgesamt 274 Kurse
in den Sommerferien statt, 27
Kurse davon im Kreis Minden
Lübbecke.Rund325Kinder
fanden so Anleitung und
Unterstützung, um über das
Seepferdchen-Abzeichen
hinaus zu sicheren Schwimmern
zu werden, nennt Carolin
Bode vom Kreis Minden
Lübbecke Zahlen. „Vor
Ort waren die unterschiedlichsten
Sportvereine in diesemProgrammaktiv,
wie beispielsweise
die DLRG Rahden,
DLRG Minden, FC Oppenwehe
oder der SV 1860
Minden“, so Mönnich. Angeboten
wurden die Kurse in
Minden in der Kreisschwimmhalle,
dem Sommerbad
und dem Melittabad
sowie im Rahdener Freibad
und im Freizeitbad Dümmer
in Hüde. „Einige Kommunen
nutzten auch andere Aktionsprogramme
wie zum Beispiel
„Extra-Zeit für Bewegung“
des Landessportbundes NRW,
um Kinder zu sicheren
Schwimmern zu machen“,
ergänzt Carolin Bode.
„Immer weniger Familien
verbringen ihreFreizeit in den
Schwimmbädern“, weiß Almut
Mönnich. Die günstigen
Pools für den eigenen Garten
seien leider immer mehr ein
Ersatz für einen Freibadbesuch
geworden.
Daher würden viele Kinder
diese wichtige, im Zweifelsfall
lebensrettende Fähigkeit
nicht mehr von ihren Eltern
lernen. „Neben den Sportvereinen
machen sich inzwischen
glücklicherweise viele
Kindergärten mit Angeboten
zur Wassergewöhnung auf
den Weg. Doch auch trotz des
Schulschwimmens gibt es
viele Kinder, die das Schwimmen
nicht beherrschen, unsicher
sind oder gar Angst vor
dem Wasser entwickelt haben.
Wer mitunter wegen
Krankheit länger nicht am
Schwimmunterricht teilnehmen
kann, verliert dann
schnell den roten Faden“, so
die beiden Organisatorinnen.
Je älter die Kinder würden,
umso peinlicher sei es ihnen,
vor Freunden zuzugeben,
nicht schwimmen zu können.
„Wer sich dann unüberlegt
ins Wasser stürze, um mit
den Kumpels mitzuziehen,
riskiert sein Leben.“ Trotz
Pandemie konnten auch im
vergangenen Jahr in den
Sommerferien Schwimmkurse
im Rahmen von „NRW
kann schwimmen!“ durchgeführt
werden. „Wir sind sehr
froh, dass es jetzt entspannter
wieder aufwärts geht“, so
Bode. Alle Kinder bekamen
eine Teilnahmeurkunde ausgehändigt.
Diejenigen, die die
Basisanforderungen geschafft
hatten, erhielten zudem
den begehrten „Seepferdchen“
Aufnäher. „25-
Meter ohne Hilfsmittel
schwimmen, einen Ring aus
schultertiefem Wasser herausholen
und ein Sprung vom
Beckenrand gehören hierbei
zu den Anforderungen“, erläutert
Almut Mönnich, aber
auch das Grundwissen zum
richtigen Verhalten im und
am Wasser.
Wie wichtig es ist, den
Nachwuchs „wasserfest“ zu
machen, sei auch daran erkennbar,
dass die Kreisschwimmhalle,
die eigentlich
wegen der Sommerpause
bis Ende August geschlossen
bleiben sollte, eigens für die
Initiative zwei Wochen länger
geöffnet wurde, unterstreicht
Carolin Bode. Ab dem
29. August ist die Kreisschwimmhalle
auch wieder
zu den üblichen Öffnungszeiten
geöffnet. Aufgrund von
personellen Gründen war die
Halle in den letzten Monaten
nachmittags geschlossen.
”Je älter die Kinder
werden, umso peinlicher
ist es ihnen, vor Freunden
zuzugeben, nicht
schwimmen zu können.“
Zum zweiten Flohmarkt in diesem Jahr lädt der Heimat- und Gartenbauverein
Hille am 14. August 2022 von 8 bis 18 Uhr ein. Viele Trödler sollen sich
am frühen Morgen wieder auf dem Parkplatz rund um die Alte Brennerei, Mindener
Straße 71, in Hille einfinden und ihre Sachen feilbieten. Mittags werden Bratwürstchen
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