
Weserspucker · Wochenblatt für den Mühlenkreis Nummer 16 · 23. April 2022
Die Archäologen Dr. Marlen Schlöffel (Zweite von links) und Dr. Hans-Otto Pollmann (Mitte) überreichen Paul Gauselmann
die wissenschaftlichen Resultate zu den Ursprüngen des Grabhügels auf Schloss Benkhausen. Die Erkenntnisse erfreuen
auch Dr. Henning Vieker und Angelika Gauselmann. Foto: Gauselmann
Besondere Entdeckung
Wer die Grabstätte auf Schloss Benkhausen betritt, kann dort den
Hauch der Geschichte spüren. Denn die Wurzeln des Grabhügels reichen
deutlich länger zurück, als die Gräber der Familie von dem Bussche
Münch bislang vermuten ließen.
ESPELKAMP. Das ist das Ergebnis,
das die Wissenschaftler
des Landschaftsverbands
Westfalen-Lippe (LWLArchäologie
zu Westfalen)
nun auf Schloss Benkhausen
im Rahmen ihres Abschlussberichts
präsentiert haben. In
den vergangenen zwei Jahren
hatten sie herausgefunden,
dass die Historie des
Grabhügels sogar bis zur
Jungsteinzeit zurückgeht –
und damit in die Zeit zwischen
2300 und 2500 vor
Christus. Bei Bodenbohrungen
sind botanische Überreste
gefunden worden, die sich
eindeutig dieser Epoche zuordnen
lassen.
„Es ist eine erstaunlicheSache,
dass bei den Bodenbohrungen
etwas gefunden worden
ist“, erklärte Schlossherr
Paul Gauselmann. „Die
Vorstellung, dass hier vor
4500 Jahren schon Menschen
gelebt haben, ist wirklich
außergewöhnlich.“ Der
Unternehmensgründer und
Vorstandssprecher der Gauselmann
Gruppe hatte den
Abschlussbericht aus den
Händen der Archäologen Dr.
Hans-Otto Pollmann sowie
Dr. Marlen Schlöffel entgegengenommen.
Seine finanzielle
Unterstützung hatte
das Projekt erst ermöglicht.
„Mit unseren Funden können
wir nachweisen, dass damals
die Menschen in der Gegend
nicht nur umhergezogen
sind, sondern tatsächlich
hier gelebt haben“, erläuterte
Dr. Hans-Otto Pollmann.
Wahrscheinlich seien
es Halbnomaden gewesen, die
sich der Viehwirtschaft und
der Getreidezucht gewidmet
haben. Für den Archäologen
sind die Befunde nicht nur ein
Fingerzeig dafür, dass zur
500-jährigen Historie des
Schlosses ein weiteres Kapitel
hinzukommt, sondern
dass es sich dabei auch um ein
sehr frühes Zeugnis der
Espelkamper Stadtgeschichte
handelt. Deshalb war auch
Espelkamps Bürgermeister
Dr. Henning Vieker dabei, als
die Wissenschaftler die Resultate
präsentierten.
Die Funde sind möglich gewesen,
weil der später aufgeschüttete
Grabhügel der
Familie von dem Bussche
Münch die ältere Begräbnisstätte
quasi konserviert hat.
„Im Kern des heute sichtbaren
Grabhügels gibt es tatsächlich
einen sehr viel älteren
Hügel“, berichtete Dr.
Marlen Schlöffel. Diese Erkenntnis
deckt sich auch mit
einem Tagebucheintrag von
Sophie von Kossecki (geb. von
dem Bussche Münch), der
Tante des letzten Schlossherrn
von Benkhausen. Sie
hatte bereits vermutet, dass
der Hügel, auf dem ihr Großvater
ein Denkmal errichten
ließ, früher ein Hünengrab
gewesen sei.
„Das scheint so zuzutreffen“,
so die Wissenschaftlerin.
Den Hinweis auf diesen
Eintrag hatte Karl-Friedrich
Hüsemann (Verein Herrenhäuser
und Parks im Mühlenkreis)
gegeben – und damit
den Stein überhaupt erst
ins Rollen gebracht.
„Wir freuen uns sehr, dass
die historischen Spuren des
Schlosses so weit zurückreichen“,
betonte Angelika Gauselmann,
die das Projekt gemeinsam
mit Sylvia Blaha
(Immobilienbereich der Gauselmann
Gruppe) federführend
betreut und vor Ort organisiert
hat. Die wissenschaftlichen
Arbeiten hatten
vor knapp zwei Jahren auf
dem Grabhügel begonnen.
Aufgrund der Tatsache, dass
dort noch im vergangenen
Jahrhundert Menschen bestattet
worden sind, hatte
man sich gegen Ausgrabungen
und für die Bodenbohrungen
entschieden.
Mit einem mehrere Meter
langen, aber nur fünf Zentimeter
breiten Rohr sind an
verschiedenen Stellen
Bodenproben entnommen
und im Labor analysiert worden.
Die gesammelten Erkenntnisse
sollen zukünftig
auf einer Informationstafel
präsentiert und allen Besuchern
des Schlosses Benkhausen
zugänglich gemacht
werden.
”Die Menschen
sind damals nicht nur
umhergezogen, sondern
haben tatsächlich hier
gelebt.“
Stemwede nach Texas
Lesung und Musik mit Barbara Ortwein
STEMWEDE. Zum aktuellen
Thema „Emigration“ hat das
Team des Wehdemer Heimathauses
die Autorin Barbara
Ortwein eingeladen. Sie liest
am Freitag, 29. April, aus
ihren historischen Texas-
Romanen – vor allem Ausschnitte,
die sich auf die spezielle
Situation der Stemweder
Auswanderer beziehen.
Die Veranstaltung beginnt um
19 Uhr im Heimathaus Wehdem.
Die in Prag lebende Autorin
ist durch ihre Recherchen
auf viele Menschen gestoßen,
die im 19. Jahrhundert
aus den heutigen Ortsteilen
der Gemeinde Stemwede nach
Texas ausgewandert sind, um
ein anderes Leben zu beginnen.
Über diese Massenauswanderung
in eine neue Heimat
in Amerika hat sie drei
Romane geschrieben. Sie tragen
die Titel „Zwischen den
Welten und nie mehr zurück“,
„Mitten in Texas und
noch nicht am Ziel“ sowie
„Am Ende des Weges: Texaner
für immer“.
Der Eintritt ist frei. Die Sitzgelegenheiten
im Heimathaus
sind begrenzt. Daher
wird um vorherige Anmeldung
gebeten: (0172) 5307800
oder (0175) 5707525. WB
Sonntag nach Cammer
Verkaufsoffener Sonntag am 24. April
BÜCKEBURG-CAMMER. Am
kommenden Sonntag, 24.
April ist es wieder so weit: Das
Schuhhaus Niemann in Cammer
öffnet sonntags seine
Pforten.
Von 13 bis 18 Uhr kann dann
nach Herzenslust geshoppt
werden. Familie Niemann
und Team laden ein zum
Frühlingsfest mit einer Menge
starker Sonderangebote,
Geschenken für die ersten 100
Kunden und vielen weiteren
Überraschungen. „Für das
leibliche Wohl ist selbstverständlich
auch gesorgt“, versichert
Philipp Niemann, der
Inhaber des Familienunternehmens,
das neben Schuhen
auch Taschen, Reisegepäck
und Schulranzen von
mehr als 100 Marken anbietet.
Bei sonnigem Wetter nutzen
erfahrungsgemäß viele
Kunden den verkaufsoffenen
Sonntag für eine Fahrrad-
Tour durch den herrlichen
Schaumburger Wald: Cammer
liegt am Mittellandkanal
und ist hervorragend mit Rad
zu erreichen.
„Das wird ein schöner Einkaufstag
für die ganze Familie“,
ist man sich im Schuhhaus
Niemann einig.
www.schuhhaus-niemann.de
Nah an der Kundschaft: Beratung wird im Schuhhaus
Niemann groß geschrieben, auch bei Ranzen.
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