
Nummer 37 · 11. September 2021 Wochenblatt für den Mühlenkreis · Weserspucker
Den wichtigsten Hochwasserschutz bildet die Schleuse unter der Schützenstraße in Löhne. Das wissen (von links): Thomas
Dippert, Eckhard Nolting (Gewässerexperte, Stadt Bad Oeynhausen) sowie die Betriebsleiterin der Anlage, Nadine
Brieskorn. Foto: Wilhelm Adam
Wenn die Werre steigt...
Bilder der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal werden lange in Erinnerung
bleiben. Kann Vergleichbares auch hier passieren?
BAD OEYNHAUSEN. Eine Radtour
an der Werre unternahmen
in diesen Tagen Organisatoren
vom Bund für Umwelt
und Naturschutz
(BUND) aus der Kreisgruppe
Minden-Lübbecke. Gewässerexperte
Eckard Nolting erklärte
kommunale Maßnahmen
für den Hochwasserschutz.
„Was viele nicht wissen“,
betonte Bund-Kreisgruppenvorstand
Thomas Dippert,
„ist, dass das effizienteste
Bauwerk zum Hochwasserschutz
in Löhne steht“ und
meinte dort die Schleuse
unter der Schützenbrücke.
Ganz oder teilweise kann sie
die Werre stauen, erklärte dazu
Betriebsleiterin Nadine
Brieskorn. Bis zu dreieinhalb
Kilometer flussaufwärts seien
Freiflächen von 170 Hektar
nutzbar. Fast bis Südlengern
sowie in Freiflächen
westlich des Stadtteils
Falschheide könnte das Wasser
dann zurückstauen.
„HQ100“ lautet dabei das
Szenario, welches die Planer
im Blick behalten müssen,
zusammengesetzt aus dem
Kürzel für „Hoch“ und der
Abflusskennzahl „Q“. Darunter
versteht man ein Hochwasserereignis,
dass alle 100
Jahre einmal vorkommen
kann. Für die Kurstadt
würde
dies bedeuten, dass das
Sielwehr dann etwa zwei Meter
unter Wasser wäre.
Als „relativ sicher“ bezeichnete
Eckhard Nolting
aber die Maßnahmen der
Stadt. Lediglich einige Deiche,
wie zum Beispiel am
Fürstenwinkel, seien um wenige
Zentimeter zu erhöhen.
Beim Hochwasserschutz
arbeiteten Bad Oeynhausen
und Löhne eng zusammen. So
hätten in Löhne die Verantwortlichen
bereits den Erwerb
von Grundstücken als
Rückstaugebiete zwischen
Radwegen und Flussufer zu
80 Prozent abgeschlossen.
Auch in Bad Oeynhausen stehen
weitere Maßnahmen an.
Die sollen dem Fluss unter
anderem eine andere Fließgeschwindigkeit
auf größerer
Länge ermöglichen. Mit
etwa einem halben Meter pro
Kilometer ist das Gefälle zwischen
beiden Städten gering.
In einem ersten Bauabschnitt
soll das Sielwehr zurückgebaut
und damit nicht
nur der Wasserpegel um 80
Zentimeter gesenkt werden.
Zudem planen die Verantwortlichen
dem Fluss zwischen
künstlich angelegten
Inselchen eine größere Fläche
in der Flutmulde zu ermöglichen.
Nicht nur zwei Einleitungen
werden dann ins Unterwasser
der Rauen Gleite verlegt.
Auch der Voßsiekbach
soll unter anderem verrohrt
und dem Abfluss in der westlich
gelegenen Masch bei entsprechender
Verfügbarkeit
von Flächen ein flexibler
Übertritt über die Ufer ermöglicht
werden. Auch der
Neubau der Sielbrücke soll
vorangetrieben werden, die
dann im leichten Bogen mit
einer Spannweite von 100
Metern über die Werre führen
wird.
Bei einem „HQ100“ hätte
die Flutmulde großes Potenzial,
betonte Eckhard Nolting.
So ermögliche sie nach
Abtragen der Deiche in Richtung
Kokturkanal insgesamt
ein Rückstauvolumen von
70.000 Kubikmetern. Bis 2025
soll der erste Abschnitt fertig
sein. Allein für Bad Oeynhausen
schätzt Eckhard Nolting
die Kosten auf rund 3,6 Millionen
Euro. „Dabei hoffen
wir auf einen Fördersatz von
80 Prozent.“
Sinkt der Pegel um 80 Zentimeter,
müsse auch der
Schutz des Grundwassers anders
berücksichtigt werden.
Zudem seien Abschnitte der
Werre als Flora-Fauna-Habitat
„FFH“ besonders zu
schützen.
WA
Von Dornröschen-Suite bis zur Moldau
Nordwestdeutsche Philharmonie gibt am 19. September ein Konzert im Theater im Park
BAD OEYNHAUSEN. Die Nordwestdeutsche
Philharmonie
(NWD) ist regional verankert
und international gefragt: In
normalen Jahren spielt sie
jährlich rund 130 Konzerte.
Eines davon gibt das Orchester
am Sonntag, 19. September,
um 17 Uhr im Theater im
Park.
Unter der Leitung von Jonathan
Heyward und mit Alfredo
Cabo Carbonell am Horn
spielt die NWD die Dornröschen
Suite von Tschaikowsky,
Mozarts Hornkonzert Nr.
4 Es-Dur KV 495, die Sinfonie
Nr. 8 h-Moll D 759 „Unvollendete“
von Franz Schubert
sowie Smetanas „Die
Moldau“. Jonathon Heyward
ist ein Ausnahmetalent und
steht am Beginn einer vielversprechenden
Karriere. So
gewann er die International
Competition for Young Conductors
in Besançon 2015 und
ist Assistant Conductor des
Hallé Manchester an der Seite
Junges Ausnahmetalent: Jonathan Heyward und die NWD gastieren in Bad Oeynhausen
im Theater im Park. Foto: Jeremy Ares Fischer
von Chefdirigent Sir Mark
Elder. Seit 2021 ist er Chefdirigent
der Nordwestdeutschen
Philharmonie.
Der Einlass zur Veranstaltung
erfolgt nur mit dem
Nachweis einer vollständigen
Impfung, Genesung oder
einem aktuellen, negativen
Covid-19-Test. Am Einlass
müssen die Kontaktdaten
hinterlassen werden. Tickets
ab 29 Euro gibt es derzeit nur
in der Tourist-Information
im Haus des Gastes im Kurpark,
Telefon (05731) 1300.
Für Jugendliche unter 18 Jahren
ist der Eintritt frei.
MIT SPITZER FEDER
Lesen macht erfolgreich
Haben Erfolgsmenschen ein
Geheimrezept? Was machen
die Überflieger anders als die
große Masse, bei der das Leben
mehr oder minder gefällig
vor sich hin plätschert?
Ja, tatsächlich. Es gibt den
kleinen Unterschied, der
Großes bewirkt. Die erfolgreichsten
Menschen der Welt
lesen schlaue Bücher. In
einer Studie wurde festgestellt,
dass über 80 Prozent
von gut 200 befragten Self-
Made Millionären lesen. Und
zwar Fachliteratur zur persönlichen
Weiterbildung.
Warren Buffett, Oprah Winfrey,
Elon Musk, Mark Cuban
und Jack Ma sollen alle fleißige
Leser sein.
Und Barack Obama habe laut
Studie sogar eingestanden,
dass er ohne Bücher kaum
die Präsidentschaft überstanden
hätte. Bill Gates sei
überzeugt, dass Lesen seit
seiner Kindheit das beste
Lernmittel ist.
Also: Glotze aus, Buchstaben
rein in den Kopf,
rät Ihr Weserspucker
Mit Rad zum Denkmal
Tour der Espelkamper Stadtführer
ESPELKAMP. Zum jährlichen
Tag des Denkmals in
Deutschland laden traditionell
die Espelkamper Stadtführer,
am Sonntag, den 12.
September um 13 Uhr wieder
zu einer Fahrradtour ein. Zunächst
wird das Bodendenkmal
Ellerburg in Fiestel besucht.
Die Geschichte und die
Anlage des ehemaligen Gebäudekomplexes
ist Thema
einer Führung mit Berthold
Freiherr von der Horst.
Im Anschluss wird in Vehlage
das alte dörfliche
Schmiedehandwerk der ehemaligen
Schmiede Keßling-
Ahlers gezeigt. Hier ist seit
Jahrzehnten schon das
Schmiedefeuer erloschen,
aber alle Einrichtungen und
Geräte sind noch vorhanden.
Der Startpunkt für die etwa
18 Kilometer lange Radtour ist
der Wilhelm-Kern-Platz in
Espelkamp. Sie wird mit einer
gemütlichen Kaffeepause etwa
viier Stunden dauern.
Es wird ein Kostenbeitrag
von 3 Euro pro Person erhoben.
Die Teilnehmerzahl ist
auf 25 Personen begrenzt.
Eine Anmeldung im Kulturbüro
Espelkamp, Wilhelm-
Kern-Platz 14, Telefon
(05772) 562-161, Fax (05772)
562-151 oder per Mail an kulturbuero@
espelkamp.de ist
erforderlich. Eine Teilnahme
ist, wenn die Inzidenzwerte es
notwendig machen, unter der
Berücksichtigung der „drei Gs
– Getestet, Geimpft und Genesen,“
möglich.
Es wird eine Nachverfolgungsliste
mit Namen und
Adresse erhoben. Diese wird
vier Wochen gespeichert und
dann gelöscht.
Mit 60 km/h auf
dem Pedelec
LÜBBECKE. Beamte der Polizeiwache
Lübbecke staunten
nicht schlecht, als sie am
Montag auf dem Niederwall
einen Pedelec-Fahrer beobachteten.
Dieser fuhr mit seinem
Fahrrad in Richtung
Bahnhofstraße – mit rund 60
Stundenkilometern. Bei der
Kontrolle des 22-Jährigen
stellten die Polizisten technische
Veränderungen am Bike
fest und stellten es sicher.
Darüber hinaus besitzt der
Lübbecker nicht die erforderliche
Fahrerlaubnis.
PFÄNDERVERSTEIGERUNG
Im Auftrag
des Pfand-Leihhaus
Schielmann,
Inh. Ute Hornberger,
Beckhausstr. 105,
33611 Bielefeld,
versteigere ich am Samstag,
den 25.09.2021, um 10 Uhr,
in der Gaststätte “Alt Schildesche“,
Inh. H. Seelmeier,
Beckhausstr. 193, 33611 Bielefeld
bis Pfand Nr. 173056
versetzt bis 21.09.2020
und ältere nicht verkaufte Pfänder.
Versteigert werden Gold, Silber
u. v. a. m.
Letzter Einlösetag 24.09.2021
Jens Schwerdfeger
Obergerichtsvollzieher
Während der Versteigerung
sind alle aktuellen
Maßnahmen zum
Coronaschutz einzuhalten.
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