
Nummer 37 · 11. September 2021 Wochenblatt für den Mühlenkreis · Weserspucker
Mit Sicherheit und Freude ins Wasser
Lange Zeit war kein Schwimmunterricht möglich: Weder in Vereinen,
in der Schule, noch in Schwimmbädern: Jetzt haben kreisweit über
400 Kinder an Kursen für Nichtschwimmer teilgenommen.
MINDEN-LÜBBECKE. Aktuelle
Untersuchungen der DLRG
haben zzeigen, dass 60 Prozent
der Kinder bis 10 Jahren
nicht schwimmen können.
Dabei gilt Schwimmen als
Schlüsselkompetenz für gesellschaftliche
Teilhabe. Haben
Kinder das Schwimmen
gelernt, können sie selbstständig
ihre Freizeit im
Schwimmbad verbringen.
In kürzester Zeit hat der
Kreis Minden-Lübbecke, Amt
für Wirtschaftsförderung und
Kreisentwicklung (Sportbereich),
in Zusammenarbeit
mit der Sportjugend im Kreissportbund
die Initiative ergriffen.
Gemeinsam mit den
Kommunen, den Ortsgruppen
der DLRG und verschiedenen
Schwimmsportvereinen
wurde in den Sommerferien
eine groß angelegte
Schwimminitiative organisiert
und durchgeführt.
Ausschließlich dafür hatte
in den Sommerferien die
Schwimmhalle des Kreises
Minden-Lübbecke in Minden
geöffnet. Darüber hinaus
standen auch viele Bäder der
Kommunen und Vereine bereit.
Im Rahmen des Landesprogramms
„NRW kann
Schwimmen“ hatte sich der
Kreis Minden-Lübbecke in
Absprache mit den Kommunen
und Vereinen in Minden,
Hüllhorst, Rahden, Lübbecke,
Stemwede und Petershagen
für Nichtschwimmerkurse
in den Sommerferien
beworben und den Zuschlag
vom Land erhalten.
So konnten 37 zusätzliche
Schwimmkurse für Kinder in
verschiedenen Schwimmbädern
in sechs Kommunen
stattfinden. Erfolgreich war
diese Initiative „NRW kann
schwimmen“ wegen des besonderen
Engagements der
Schwimmmeister in der
Kreisschwimmhalle und der
beteiligten Partner in den
Sportvereinen, den Stadtund
Gemeindesportverbänden
sowie der Sportjugend im
Kreissportbund Minden-
Lübbecke. „Insbesondere die
Unterstützung durch die
Übungsleiter der DLRG Minden
und des SV 1860 Minden
ist für die Kurse im Melittabad
und der Kreisschwimmhalle
besonders hervorzuheben“,
so die Organisatoren.
Mit viel Begeisterung und
großem Engagement haben
sich die Übungsleiter in ihrer
Freizeit für die Kinder und je
zehn Werktagen eingebracht.
Allein in den 19 Kursangeboten
in der Kreisschwimmhalle
(16) und dem Melittabad (3)
waren über 200 Mädchen und
Jungen der Klassen 1 bis 6 beteiligt.
Das Landesprogramm
„NRW kann schwimmen“
sieht vor, dass die Sportlehrer
gemeinsam mit den Eltern
die Nichtschwimmer informieren
und anmelden.
Schon mit dem ersten Informationsschreiben
an die
Schulen im Kreis Minden-
Lübbecke zeigte sich der immense
Bedarf. So wurde das
Angebot von den Schulen gerne
und umfangreich angenommen.
Beteiligt waren folgende
Grundschulen aus Minden:
Domschule, Eine-Welt-
Schule, Michael-Ende-Schule,
Grundschule Kutenhausen,
FES Minden, Bierpohlschule,
Primusschule. Aus
Porta Westfalica die Grundschule
Barkhausen, Grundschule
Neesen, Holzhausen-
Vennebeck und Eisbergen-
Veltheim. Aus Hille die
Grundschule an der Bergkante
und Nordhemmern. Aus
Petershagen der GSV Eldagsen
Friedewalde. Darüber
hinaus die weiterführenden
Schulen aus Minden Besselgymnasium,
Herdergymnasium,
Freiherr-von-Vincke
Realschule, Realschule Hausberge
sowie die Stiftung Diakonie
Salem.
Die Zahlen aus den weiteren
beteiligten Schwimm-
Standorten des Gemeindesportverbandes
Hüllhorst,
der DLRG Rahden mit Stadtsportverband
Rahden, der
Stadt Petershagen und dem
Stadtsportverband Petershagen,
der Jugendpflege der
Stadt Lübbecke mit dem
Kneipp Verein Lübbecke sowie
der Gemeinde Stemwede
werden noch ermittelt.
In zehn Kurseinheiten wurde
den Sieben- bis Zwölfjährigen
Nichtschwimmern, die
aus Grundschulen und weiterführenden
Schulen kamen,
die Möglichkeit geboten,
sich an das Wasser zu gewöhnen,
das Tauchen,
Schweben, Springen und
schließlich das Brustschwimmen
zu erlernen. Viele Kinder
schafften abschließend
das Seepferdchen, Trixie oder
sogar das Schwimmabzeichen
in Bronze und Silber.
Am Abschlusstag konnten
viele Kinder stolz ihre Urkunden
und Abzeichen in
Empfang nehmen.
147 Seepferdchen, 28 Bronzeabzeichen,
10 Trixieabzeichen
und 1 Silberabzeichen
”waren der Lohn nach zehn
Übungseinheiten. Schwimmen gilt
als eine Schlüsselkompetenz
für gesellschaftliche
Teilhabe.“
Monatelang waren Schwimmbäder geschlossen. Deshalb können mehr Kinder denn je nicht oder nicht gut genug schwimmen.
Foto: Andrea Bowinkelmann/Landessportbund NRW e. V.
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